Dieser Sommer ist ungewöhnlich heiß und trocken. Doch der Mangel an Regen beeinträchtigt das Wachstum des Echten Labkrauts nicht, denn es ist an trockene Standorte hervorragend angepasst. Es überragt in diesem Jahre alle anderen Wiesenpflanzen und wächst besonders üppig. Nicht nur die feinen Blätter, sondern auch die stark verzweigten Wurzeln sind typische Merkmale für Trockenpflanzen.
Während der Blütezeit sammle ich immer reichlich von den honigsüßen Blüten, um meine Kopfkissen damit zu befüllen. Da das Labkraut zu den Rötelgewächsen gehört, können die Wurzeln zum Färben von Textilien verwendet werden. Auch wenn ich selbst sehr gerne mit Pflanzen färbe, grabe ich die Wurzeln nicht aus. Das Labkraut soll ja auch im kommenden Jahr noch gedeihen.
Seit einigen Jahren versuche ich immer wieder mit dem Labkraut Käse herzustellen. Immerhin weist der Name darauf hin, dass die Pflanzen dazu verwendet wurde. Bei meinen Recherchen in englischsprachigen, antiquarischen Büchern konnte ich jedoch kein entsprechendes Rezept finden. Ich gebe mich jetzt damit zufrieden, dass ich zumindest einen Frischkäse mit Labkraut herstellen kann. Dabei gehe ich ähnlich wie bei der Joghurtbereitung vor, worüber ich hier einen Post geschrieben habe. Die Grundlage für das Rezept ist der Hobbythek-Tipp 285, in dem wird die Herstellung von Frischkäse beschrieben. Die Labtablette der Hobbythek habe ich durch das Labkraut ersetzt.
Für die Herstellung von Frischkäse mit Labkraut werden folgende Zutaten benötigt.
- 1 Liter frische Vollmilch
- 2 Esslöffel Natur-Joghurt
- 3 bis 4 Zweige Labkraut
- 1 1-Liter-Einmachglas
- 1 Teesäckchen oder Teebeutel