Die „Gartenlaube“ war von 1861 an über viele Jahrzehnte ein beliebtes
illustriertes Familienblatt, das man heute durchaus mit Haus- und
Gartenzeitschriften vergleichen kann. Für mich ist die „Gartenlaube“ nicht nur
der Spiegel der damaligen Gesellschaft, sondern auch eine Quelle der
Inspiration. Neben Fortsetzungsromanen, Neuigkeiten aus den Adelshäusern und
allerlei Kurzweil gab es auch stets einen wertvollen Ratgeber für die Hausfrau.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es nicht als Zeichen der Armut galt, wenn
scheinbar wertlose Dinge wieder eine neue Verwendung fanden. Vielmehr wurde die
Frau als geschickte Verwalterin der Familie gepriesen, wenn sie umsichtig
haushalten konnte. Unter anderem wird gezeigt, wie man aus gebrauchten
Paketschnüren Putzlappen häkeln kann.
Diese Idee habe ich aufgegriffen – zwar
habe ich keine gebrauchten Schnurreste verwendet und auch das Muster habe ich
abgeändert, jedoch der Grundgedanke war derselbe. Es entstanden schöne,
preiswerte Putztücher mit hohem Gebrauchswert. Für die Putzlappen habe ich
verzwirnten Flachsbindfaden verarbeitet. Dieser lässt sich gut waschen und ist
ein biologisch abbaubares Naturprodukt.