Jetzt bedeckt der Waldmeister wieder den Boden der
heimischen Wälder und verströmt seinen typischen Duft. Doch erst beim
welken entfaltet sich der köstliche Waldmeistergeruch. Ein mit
getrocknetem Waldmeister gefülltes Duftsäckchen hält Motten fern und
schmeichelt der Nase. Der liebliche Duft verbreitet eine heitere
Stimmung, daher war der Waldmeister eines der Kräuter, die in früheren
Zeiten unter dem Namen „Frauen Bettstroh“ oder "Maria Bettstroh" bekannt
waren. Die mit Stroh gefüllten Matratzen wurden mit frischen Kräutern
angereichert. Die duftenden Kräuter beruhigten die Mütter und die
Neugeborenen und förderten so das Wohlbefinden. Die ätherischen Öle
wirkten zudem antiseptisch. Da ich
im August mein erstes Enkelkind erwarte, pflücke ich noch etwas mehr
Waldmeister, um ihn zu trocknen und dann zusammen mit anderen Kräutern
in ein Kissen zu füllen.
Sonntag, 11. Mai 2014
Samstag, 10. Mai 2014
Sirup oder Honig aus Fichtenspitzen
nach einem Rezept meiner Mutter
Zutaten:
1 Litermaß Fichtenspitzen
1 l Wasser
750 g Zucker
1 Bio-Zitrone
Zubereitung:
Im Mai die frischen, hellgrünen Triebspitzen der Fichtenzweige sammeln. Diese sollten sich noch unter 5 cm Länge befinden.
Ein
gefülltes Litermaß Fichtenspitzen mit der ungeschälten, klein
geschnittenen Zitrone in gut einem Liter Wasser aufkochen. Den Topf mit
dem Deckel schließen und bei kleiner Hitzezufuhr noch etwa eine Stunde
ziehen lassen. Den Sud zur Seite stellen und für einige Stunden abkühlen
lassen. Dann durch ein Tuch abseihen und dabei die weichen Spitzen
ausdrücken.
Es entsteht ein Saft, der
sich vom herausgekochten Harz milchig-trüb färbt. Die Flüssigkeitsmenge
abmessen und mit so viel Wasser ergänzen, dass es ein Liter ist. Nun
wird Saft zusammen mit dem Zucker in einem großen Topf auf kleiner
Flamme unter gelegentlichem Rühren eingekocht. Nach etwa einer Stunde
Kochzeit reduziert sich die Flüssigkeit und der Saft wird schön
dickflüssig.
Der zuerst weißlich trübe
Saft ist nun zu einem bernsteinfarbenen Sirup geworden. Jetzt kann er
in kleine sterile Fläschchen oder Gläser abfüllt werden. Ich bevorzuge
Gläser, die nach dem Verschließen für eine Viertelstunde auf den Kopf
stelle.
Der
Fichtenspitzenhonig oder Sirup ist so bis weit in den nächsten Winter
haltbar. Dann leistet er uns gute Dienste gegen Husten und Heiserkeit.
Ob im Tee oder warmer Milch ist Geschmackssache – Fichtenspitzenhonig
ist ein wohlschmeckendes Hausmittel zur Linderung von
Erkältungskrankheiten. Auch als veganer Brotaufstrich ist er eine
Delikatesse, denn das harzig-würzige Aroma der Fichtenspitzen erinnert
an den Duft des Frühlingswaldes.
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