Seit nunmehr einem
guten Jahr färbe ich Wolle, Seide und Leinen mit pflanzlichen Farbstoffen. Diese stelle ich auf meiner Seite "Wilde Farben" vor.
Wenn ich die
Grünfärbungen so vor mir sehe, dann fällt mir eine Zeile aus Bilbos Lied ein: „
… in every wood, in every spring, there is a different green.“ Die Wollstränge auf dem Foto wurden mit
Johanniskrautblüten, roten Haselnussblättern, Schilfblüten, Blutpflaumeblättern,
roten Berberitzenblättern, roten Zwiebelschalen und Blutbuchenblätter gefärbt.
Bilbos Song
by J. R. R. Tolkien
I sit beside the fire and think
of all that I have seen,
of meadow-flowers and butterflies
In summers that have been;
Of yellow leaves and gossamer
in autumns that there were,
with morning mist and silver sun
and wind upon my hair.
I sit beside the fire and think
of how the world will be
when winter comes without a spring
that I shall ever see.
For still there are so many things
that I have never seen:
in every wood in every spring
there is a different green.
I sit beside the fire and think
of people long ago,
and people who will see a world
that I shall never know.
But all the while I sit and think
of times there were before,
I listen for returning feet
and voices at the door.
Donnerstag, 1. November 2012
Samstag, 27. Oktober 2012
Wintereinbruch
Vor einer Woche
saßen wir noch im Garten und haben die Sonne genossen, doch heute hat es
tatsächlich geschneit. Der Schnee blieb auf den teilweise belaubten Bäumen
liegen - die Äste bogen sich unter der Last und drohten abzubrechen. Ich
erntete noch schnell die letzten Äpfel. Leider waren nicht alle lagerfähig und
ich habe Bratapfelmarmelade daraus gekocht.Diese Marmelade kann man nicht nur auf Brot essen, sondern sie passt hervorragend zu allerlei Süßspeisen wie
Dampfnudeln, Milchreis oder Pfannkuchen und verfeinert
Naturjoghurt.
Rezept
Bratapfelmarmelade
Zutaten
1,5 kg entkernte und
geschälte Äpfel
500 g Gelierzucker
1:3
2 Zimtstange
3
Gewürznelken
1
Vanilleschote
1 Zitrone
Zubereitung
Zubereitung
Die Äpfel schälen, Gehäuse entfernen und in kleine Stücke
schneiden. In einem großen Topf bei milder
Hitze erwärmen, so dass der Saft aus den Äpfeln herausgekocht wird. Das
Innere der Vanilleschote, den Saft der Zitrone, Gewürznelken und
Zimtstangen dazugeben. Sobald die Äpfel weich gekocht sind, den Gelierzucker
dazugeben und nach Vorschrift aufkochen lassen. Vor dem Einfüllen in saubere
Gläser die Gewürznelken und Zimtstangen wieder entfernen.
Mittwoch, 3. Oktober 2012
Wacholderheide
Das schöne
Herbstwetter lud uns zu einer Wanderung ein zur Wacholderheide ein. Die
dunkelblauen Beeren des Wacholders sind eine wahre Hausapotheke. Äußerlich
angewendet wirken die ätherischen Öle durchblutungsfördernd, belebend und
lindern Muskel-und Gelenkschmerzen. Mit den gesammelten Beeren habe
ich eine schöne, kräftige Wacholder-Rosmarin-Seife gesiedet.
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Montag, 10. September 2012
Färben mit Eichenrinde
Das
letzte Wochenende waren wir mit der Seifenküche beim Küchengartenfest in Bad
Muskau. Dies war unser erster Besuch in der idyllischen Park- und Kurstadt, die
im Nordosten des Freistaates Sachsen an der Lausitzer Neiße, unmittelbar an den
Grenzen zu Polen liegt. Wir sind zwei Tage vor der Veranstaltung angereist, um
ausgedehnte Spaziergänge in den schönen Landschaftspark zu unternehmen. Dieser
wurde durch Fürst Ludwig Heinrich Hermann von Pückler-Muskau in den
Jahren 1815 - 1845 im englischen Stil angelegt und hat eine Ausdehnung
von ungefähr 830 Hektar, von denen ein Drittel auf deutscher und zwei
Drittel auf polnischer Seite liegen. Hier befindet sich auch die Hermannseiche,
die unser besonderes Interesse
erweckte, da sie ja unseren Nachnamen trägt. Unmitten des wild-romantischen,
abgelegenen Teils des Parks fanden wir die Reste der ausgebrannten Eiche, in die
2004 der Blitz eingeschlagen hatte. Jedoch ließ uns die Baumruine erahnen, wie
gewaltig die Eiche einst war. Zu unserer großen Freude entdeckten wir rund um
die Eiche einen sehr gut erhaltenen, ehemaligen Thingplatz.
Leider konnten wir bislang nichts näheres in Erfahrung bringen und vermuten, dass der Thingplatz einst von den Sachsen genutzt wurde. In der näheren Umgebung fanden wir weitere, uralte Eichen, deren gewaltige Äste teilweise gefällt auf dem Boden lagen. Hier sammelten wir die Rinde, die als Ausgangsmaterial für unsere Färbung diente. Wieder zuhause angekommen habe ich die Rinde grob zerkleinert und aufgekocht, um am nächsten Tag Wolle damit zu färben. Das Farbergebnis war gut und wie erwartet ein mittlerer Braunton, der an unbehandeltes Eichenholz erinnert.
Leider konnten wir bislang nichts näheres in Erfahrung bringen und vermuten, dass der Thingplatz einst von den Sachsen genutzt wurde. In der näheren Umgebung fanden wir weitere, uralte Eichen, deren gewaltige Äste teilweise gefällt auf dem Boden lagen. Hier sammelten wir die Rinde, die als Ausgangsmaterial für unsere Färbung diente. Wieder zuhause angekommen habe ich die Rinde grob zerkleinert und aufgekocht, um am nächsten Tag Wolle damit zu färben. Das Farbergebnis war gut und wie erwartet ein mittlerer Braunton, der an unbehandeltes Eichenholz erinnert.
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Montag, 25. Juni 2012
Färben mit Johanniskraut
Pünktlich zum Johannistag sammle ich am frühen Nachmittag
die ersten Blüten. Zu dieser Tageszeit sind die Pflanzen schön trocken, dann
drohen sie nicht zu schimmeln. In diesem Jahr setze ich nicht nur
Johanniskrautöl an, sondern möchte auch noch Wolle färben. Dafür schneide ich
die oberen Teile der Pflanze mit den Blüten ab. Im Färbetopf zeigt sich beim
Auskochen der Pflanzen dann, dass das Wasser genauso dunkelrot wird, wie auch
das Johanniskrautöl. Das Färbeergebnis auf
Wolle war überraschend intensiv und brachte ein leuchtendes, sattes
hellgrün hervor, das leicht ockerfarben meliert ist. Der aus naturbelassener Merinowolle gefilzte Hut
hat die Farbe zaghafter angenommen. Das Johanniskraut gehört ganz klar zu
meinen Favoriten und wird auch zukünftig von mir zum Färben verwendet.
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Freitag, 15. Juni 2012
Waffeln mit Knoblauchrauke
150 g weiche Butter oder Margarine
4 Eier
250 g Mehl
250 g Milch
100 g Knoblauchrauke
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
Etwas Fett für das Waffeleisen
Zubereitung
Butter zusammen mit den Eiern schaumig rühren. Das Mehl löffelweise unter den Teig heben und die Milch einrühren. Die Blätter der Knoblauchrauke verlesen, waschen und trocknen. Dann fein schneiden und in den Teig rühren. Mit einer Prise Salz und Pfeffer würzen. Den fertigen Teig ungefähr eine halbe Stunde ruhen lassen. Danach im erhitzten Waffeleisen mit etwas Fett ausbacken.
4 Eier
250 g Mehl
250 g Milch
100 g Knoblauchrauke
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
Etwas Fett für das Waffeleisen
Zubereitung
Butter zusammen mit den Eiern schaumig rühren. Das Mehl löffelweise unter den Teig heben und die Milch einrühren. Die Blätter der Knoblauchrauke verlesen, waschen und trocknen. Dann fein schneiden und in den Teig rühren. Mit einer Prise Salz und Pfeffer würzen. Den fertigen Teig ungefähr eine halbe Stunde ruhen lassen. Danach im erhitzten Waffeleisen mit etwas Fett ausbacken.
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Montag, 11. Juni 2012
Holunderblüteneis
Das Foto wurde bei einem Kurzurlaub in Salzburg gemacht. Hoch über der Stadt war die Luft vom Duft des Holunders erfüllt und ich konnte es kaum erwarten, zuhause die üppig blühenden Dolden zu ernten, um diese zu Sirup und Gelee zu verarbeiten.
Zutaten
- 4 Eigelb
- 50 g Puderzucker
- 100 ml Milch
- 200 ml Schlagsahne
- 100 ml Holunderblütensirup
- Saft einer Zitrone
Zubereitung
Die Eigelbe zusammen mit dem Puderzucker schaumig schlagen. Die Milch erwärmen, nicht kochen. Unter Rühren wird die warme Milch dem Ei untergeschlagen. Diese Masse dann auf dem Herd vorsichtig unter Rühren erhitzen, bis die Masse dickflüssig ist. Beiseite stellen und abkühlen lassen. Die Zitrone auspressen. Die steifgeschlagene Sahne unter die, abgekühlte Eicreme heben. Zusammen mit dem Holundersirup und dem Zitronensaft in die Eismaschine geben. Ohne Eismaschine wird die Masse im Tiefkühler für eine halbe Stunde eingefroren, dann muss sie umgerührt werden und für eine weitere Stunde in den Tiefkühler, bevor sie servierfertig ist.
Mittwoch, 23. Mai 2012
Birkenhaarwasser

Jetzt treiben die Birken ihre frischen Blätter aus. Diese werden von mir noch ganz jung geerntet und für einen Tag auf einem Leinentuch getrocknet. Diese angetrockneten Birkenblätter schichte ich in ein Schraubglas und übergieße sie mit starkem Wodka oder Doppelkorn, bis die Blätter ganz bedeckt sind. Das Glas wird dann gut verschlossen an einem warmen, dunklen Platz für 4 Wochen gelagert. Der Alkohol nimmt in dieser Zeit immer mehr Farbe an. Nach der Reifezeit wird die Tinktur durch einen Kaffeefilter in eine gut verschließbare Flasche gefüllt. Die Birkentinktur ist dann die Grundlage für ein wirksames Haarwasser, das die Schuppenbildung verringert, gegen Schuppenflechten und fettiger Kopfhaut sowie gegen Haarausfall hilft. Brennnesseln fördert die Durchblutung der Kopfhaut und unterstützt den Haarwuchs. Der Auszug aus Brennnesselblättern ist recht schnell gemacht. Die nun überall üppig wachsenden jungen Brennnesselblätter sammeln und mit warmen, destilliertem Wasser übergießen. Diesen wässrigen Auszug gut filtern, damit keine kleinen Pflanzenteile zurückbleiben. Das Klettenwurzelöl hält Haare und Kopfhaut gesund und fördert so den Haarwuchs.
Zutaten
60 g Birkenwasser (Auszug der Blätter in Alkohol, wie oben beschrieben)
100 g Brennnesselauszug
5 Tropfen Teebaumöl
5 Tropfen Lavendelöl
10 g Klettenwurzelöl
Zubereitung
Alle Zutaten in eine Sprühflasche füllen und vor jedem Gebrauch schütteln.
Anwendung
Nach jeder Haarwäsche auf der feuchte Kopfhaut verteilen und kurz einmassieren.
Sonntag, 13. Mai 2012
Schöllkraut
Das Schöllkraut blüht recht unscheinbar an Mauern oder Wegesrändern und wird oft für Unkraut gehalten. Hier im Stuttgarter Schlosspark hat es sich aber eine sehr schöne alte Treppe ausgesucht und sticht so richtig ins Auge. Schöllkraut wird gegen viele Leiden eingesetzt, jedoch ist seine Wirkung gegen Warzen die bekannteste.
Für eine direkte Behandlung gegen Warzen wird der orangene Saft aus den Stängeln des Krautes gepresst. Dazu wird der Stängel durchbrochen und zwischen Daumen und Zeigefinger genommen. Durch Abstreifen tritt dann der Schöllkrautsaft aus und kann aufgefangen werden. Es ist jedoch Vorsicht geboten, denn der Saft ist stark reizend. Daher empfiehlt sich eine Weiterverarbeitung zur Tinktur, die in eine Salbe eingerüht wird. Für die Herstellung der Tinktur werden die oberiridischen, klein geschnittenen Pflanzenteile verwendet. Das Rezept für die Schöllkrauttinktur findet ihr hier.
Schöllkrautsalbe gegen Warzen
Zutaten
- 20 g Olivenöl
- 10 g Lanolin
- 5 g Bienenwachs
- 10 g Schöllkrauttinktur
Zubereitung
Olivenöl, Lanolin und Bienenwachs sanft erwärmen bis die Fette klar geschmolzen sind. Dann vom Herd nehmen und die Schöllkrauttinktur einrühren. In saubere, verschließbare Behältnisse füllen und abkühlen lassen.
Anwendung
Die Salbe wird zwei mal täglich dünn auf die Warzen aufgetragen bis sich diese auflösen.
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Montag, 30. April 2012
Löwenzahntage
Die Regentage sind endlich vorüber, die warme Frühlingssonne
lockt uns in die Natur hinaus. Binnen weniger Tage hat sich er Löwenzahn die
Wiesen erobert und sattes Gelb durchsetzt das saftige, junge Grün. Ein Fest für
die Bienen – und für mich. Aus mindestens einem Pfund gesammelter Blüten habe
ich nicht nur dieses tolle Gelee gemacht, sondern noch Wolle gefärbt und eine
Seife gesiedet.
Löwenzahngelee
- 200 g Löwenzahlblüten
- 1 Liter Wasser
- 1 Zitrone
- 500 g 1:2 Gelierzucker
Die Löwenzahnblüten werden in der Sonne um die Mittagszeit
gepflückt. Dann werden sie von den grünen Blütenkelchen gezupft, denn es werden
nur die gelben Blütenblätter verwendet. Diese waschen und mit 1 Liter Wasser
aufkochen. Etwa 5 Minuten köcheln lassen bis sich der Sud gelb färbt. Die
Zitrone in Scheiben schneiden und diese auf den Sud legen. So abgedeckt für einen Tag ziehen lassen. Dann durch ein
Haarsieb streichen oder durch ein Mulltuch pressen. Den so gewonnen Saft
abmessen und Gelierzucker zugeben. Nach Vorschrift ungefähr 4 Minuten aufkochen
lassen und heiß in Gläser füllen.
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Mittwoch, 21. März 2012
Huflattich-Honig-Seife
Die Frühlings-Tag und Nachtgleiche (Äquinoktium) ist der erste Tag im Jahr, an welchen sich das Licht und die Dunkelheit zu gleichen Teilen die Waage halten. Die Kräfte der Natur sind ausgeglichen – das Leben kehrt zurück. Eis und Schnee sind geschmolzen, die Tiere erwachen aus dem Winterschlaf. Der tapfere Huflattich kämpft sich durch den kalten, kargen Boden - selbst an steinigen und unwirtlichen Wegesrändern erobert er sich einen Platz. Wie in jedem Jahr pflücke ich die Blüten, um eine Seife mit Huflattich zu sieden, die mich das Jahr über begleitet und an die ersten Frühlingstage erinnert.
Hier findet ihr das Rezept für die wunderbar, cremige Huflattich-Honig-Seife.
Hier findet ihr das Rezept für die wunderbar, cremige Huflattich-Honig-Seife.
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Donnerstag, 2. Februar 2012
Lavendel-Eis Sole-Seife

Heute an Imbolg - und es ist bitterkalt, das Thermometer hat heute Nacht Minus 21 Grad angezeigt! Der Name imb-folc kommt aus dem irischen und bedeutet „Rundum-Waschung“ und kennzeichnet Imbolg damit als Reinigungsfest. Das ist ein guter Anlass, um eine passende Seife zu sieden und ich habe mich für eine Eis-Sole-Seife mit Lavendelduft entschieden. Das Grundrezept findet ihr hier; ich habe das destillierte Wasser mit Schnee ersetzt und die Lauge wurde zum Abkühlen in den Schnee gestellt.
Außerdem ist heute der Tag der heiligen Brigid. Meine Erinnerung führt mich an den Tag im Juni zurück, als ich in Kildare zusammen mit meinem Mann und meinem jüngsten Sohn ihr Heiligtum aufsuchte.
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