Jetzt bedeckt der Waldmeister wieder den Boden der
heimischen Wälder und verströmt seinen typischen Duft. Doch erst beim
welken entfaltet sich der köstliche Waldmeistergeruch. Ein mit
getrocknetem Waldmeister gefülltes Duftsäckchen hält Motten fern und
schmeichelt der Nase. Der liebliche Duft verbreitet eine heitere
Stimmung, daher war der Waldmeister eines der Kräuter, die in früheren
Zeiten unter dem Namen „Frauen Bettstroh“ oder "Maria Bettstroh" bekannt
waren. Die mit Stroh gefüllten Matratzen wurden mit frischen Kräutern
angereichert. Die duftenden Kräuter beruhigten die Mütter und die
Neugeborenen und förderten so das Wohlbefinden. Die ätherischen Öle
wirkten zudem antiseptisch. Da ich
im August mein erstes Enkelkind erwarte, pflücke ich noch etwas mehr
Waldmeister, um ihn zu trocknen und dann zusammen mit anderen Kräutern
in ein Kissen zu füllen.